Freitag, 7. November 2014

Stadt sagt finanzielle Unterstüzung für Initiative "Synagoge Rödelheim" zu

Rödelheim. Die Initiative „Synagoge Rödelheim“ aus Kirchengemeinden, dem Heimat- und Geschichtsverein und Bürgern vor Ort möchte den Platz der ehemaligen Synagoge in Rödelheim umgestalten und als würdige Gedenkstätte herrichten - und darf nun darauf hoffen, dass die Stadt Frankfurt das Ansinnen nicht nur ideell, sondern auch handfest finanziell unterstützt. Bürgermeister Olaf Cunitz unterstützt die geplante Gestaltung des Synagogenplatzes und hat nun zugesagt, fehlende Mittel beizusteuern. Das teilt die Stadt in einer Pressemitteilung mit.

 „Das Projekt kostet rund 32.000 Euro. 10.000 Euro will der Ortsbeirat 7 aus seinem Budget beisteuern, für den Restbetrag sammelt die Initiative Spenden. Sollte die gesammelte Summe nicht ausreichen um das Projekt zu realisieren, geben wir den Rest aus Mitteln des Planungsdezernates dazu“, verspricht Bürgermeister Cunitz. Konkrete Summen werden jedoch nicht genannt.

Durch eine Pflasterung soll die Synagoge wieder durch ebenerdige helle Steinplatten sichtbar gemacht werden. Darin soll das 1979 aufgestellte Mahnmal integriert werden. Betonquader sollen das Ensemble gliedern: Acht dunkelgraue Betonquader sollen symbolisch die Bänke in der Synagoge darstellen und als Sitzgelegenheiten dienen. Ein Quader soll den Standort des Thoraschreins darstellen. Neben dem Mahnmal ist eine Infotafel mit den Namen der ehemaligen Rödelheimer Juden angedacht. Weitere Informationen zu dem Projekt finden sich im Internet unter http://www.synagoge-roedelheim.de .

Das jüdische Gotteshaus lag im Rödelheimer Inselgässchen, direkt am Brentanopark und in unmittelbarer Nähe zur Nidda. In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde sowohl das etwa rund 100 Jahre alte Gebäude geschändet als auch die 700jährige Geschichte der Juden in Rödelheim abrupt und gewaltsam beendet. Das Bauwerk wurde im Jahr 1944 bei einem Bombenangriff zerstört, die Reste wurden schließlich in den 1950er Jahren abgebrochen. Engagierte Bürger und die beiden Rödelheimer Kirchengemeinden setzten sich 1979 für die Errichtung eines Mahnmals ein.

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