Mittwoch, 23. Dezember 2015

Danke!!!!

Liebe Rödelheimer,

ich kann es kaum fassen - kaum hatte ich den Text über die Urheberrrechtsverletzung und das unangenehme Schreiben eines Fotografen veröffentlich, kamen schon die ersten Reaktionen.

Viele regelmäßige Leser drückten ihr Bedauern aus. Für diese Anteilnahme möchte ich mich herzlichst bedanken.

Besonderer Dank geht auch an die, die sich spontan bereit erklärten, Geld zu spenden. Ich bin echt gerührt. Manchmal weiß man ja nicht, welche Reaktionen das, was man so im Internet tut, hervorruft - und ob es überhaupt jemand liest. Die vielen Reaktionen beweisen, dass sich die Arbeit gelohnt hat. Dass es offensichtlich Menschen hier im Stadtteil gibt, denen der Blog sogar so wichtig ist, dass sie bereit sind zu helfen. Das finde ich schlicht GROSSARTIG! VIELEN, VIELEN DANK!!

Eine weitere Leserin gab mir den Tipp, rechtlich Beistand beim Frankfurter Anwaltsverein zu suchen. Es wird das erste sein, was ich im neuen Jahr tun werde.

Um Transparenz zu schaffen, habe ich vor die eingegangenen Spenden hier nennen (anonymisiert).

Falls jemand spenden mag, hier sind die Kontodaten:

Konto 1201546930
BLZ 50050201
Inhalber Andreas Nöthen
Verwendungszweck: Urheberrecht


Danke, Danke, Danke!!






Dienstag, 22. Dezember 2015

Nachruf: Das war's. Der Rödelheimer Blog geht vom Netz


Liebe Rödelheimer,


vor einigen Wochen hatte ich nur einen Nachfolger gesucht, um den Blog während unserer Abwesenheit fortzuführen. Nun habe ich mich entschlossen, den Blog doch ganz zu schließen, denn das Risiko, Urheberrechtsverstöße zu begehen ist mit zu heiß geworden. Und zu teuer.

Anlass war nun ein Schreiben eines Fotografen, das mich heute erreichte. Dabei geht es um einen Text aus dem Februar 2013: "Marcel Beyer liest aus Putins Briefkasten und anderen Texten", eine Veranstaltung in der Stadtteilbibliothek, zu der der Förderverein der Einrichtung eingeladen hatte. Man hatte auch eine Einladung mit Bitte um Ankündigung an den Blog geschickt. Natürlich habe ich die Veröffentlicht - wozu ist der Blog auch sonst da? Geht es nicht darum zu erfahren, was im Stadtteil los ist?

Mit dabei war ein Foto des Schriftstellers mit dem Hinweis auf das Copyright und dem Vermerk Veröffentlichung honorarfrei. Diese Datei lud ich herunter in gutem Glauben das richtige zu tun und fügte sie ein. Den Copyright-Vermerk vergaß ich.

Nein, das Bild habe ich nicht kleingerechnet, ich habe es in der ursprünglichen druckfähigen Auflösung gelassen. Warum auch nicht - Ladezeiten spielen bei diesem Blog keine Rolle.

Die Veranstaltung in der Stadtteilbibliothek kam und ging und wurde wieder vergessen. Doch das Internet vergisst nichts. Und so flatterte mir heute die Rechnung ins Haus. Mit allem drum und dran macht der Fotograf nun 2081,15 Euro geltend.

Geld, das ich so einfach nicht habe, aber wohl irgendwie werde aufbringen müssen, sollte kein Wunder geschehen. Woher ich das Geld nehmen soll, weiß ich noch nicht.

Zumindest stehe ich nach jetzigem Stand am Ende der Kette, habe den Fehler begannen und stehe mit den Kosten alleine da.

Ich kann den Fotograf verstehen. Er möchte nicht, dass seine Arbeit entwertet wird, muss auch davon leben. Und das Fotografendasein ist hart genug. Auch er will von seiner Arbeit schließlich leben können. Dennoch ist es schon bitter, dass ein kleiner ehrenamtlicher unkommerzieller Ein-Mann-Betrieb ebenso hart zur Kasse gebeten wird, als würde es sich um einen kommerziell tätigen Verlag handeln.

Was ich nun auch weiß, dass ich angesichts solcher Vorkomnisse das Risiko, den Blog zu betreiben, nicht mehr auf mich nehmen kann und will. Irgendwann geht es nämlich auch an die Existenz. Ich habe nie gejammert über die inzwischen wahrscheinlich Tausenden von Stunden, die ich hinein gesteckt habe. Ehrenamtlich. Ohne auch nur einen einzigen Cent dafür zu bekommen.

Ich habe es immer gerne gemacht. Im Bewusstsein, etwas für den Stadtteil auf die Beine zu stellen, was das Leben hier ein Stückchen lebenswerter macht. Das werde ich mir - unabhängig vom vorübergehenden Ortswechsel - nicht mehr leisten können.

Mehr als viereinhalb Jahre habe ich das Leben im Stadtteil im Blog begleitet. Es hat Spaß gemacht.

Frohe Weihnachten Euch allen

Andreas Nöthen



Dienstag, 8. Dezember 2015

FörSteR-Spende im Wert von 1.000 Euro an Stadtteilbibliothek Rödelheim

Rödelheim. Viele spannende, lustige neue Comics zum Ausleihen Zum Nikolaustag überreichten die Vorsitzenden des Fördervereins der Stadtteilbibliothek Rödelheim FörSteR e.V. Helmut Furtmann und Ulrich Sonnenberg der Leiterin der Stadtteilbibliothek Brigitte Dinger einen großen Stapel aktueller Comics und ein neues Präsentationsmöbel für die Kinderbibliothek im Wert von insgesamt  1.000 Euro. Diese Summe kam durch Veranstaltungserlöse, Spenden und Bücherflohmärkte zusammen, die die erfolgreiche Arbeit des FörSteR im Stadtteil wiederspiegelt. Das Team der Stadtteilbibliothek Rödelheim dankt dem Förderverein für die attraktive Ergänzung des Medienangebots der Stadtteilbibliothek, über die sich die jungen Besucher der Bibliothek sehr freuen werden.

Montag, 7. Dezember 2015

Ortsbeirat vergibt Stadtteilpreis


Rödelheim.Der Ortsbeirat 7 schreibt seinen Stadtteilpreis aus. Ausgezeichnet werden mit dem Preis bereits umgesetzte Ideen, Projekte oder Initiativen von freien Initiativen oder Einrichtungen, Gruppen oder Einzelpersonen, Vereinen, Schulen oder Kirchengemeinden. Sie müssen ihren Sitz in Hausen, Industriehof, Praunheim, Rödelheim oder Westhausen haben. Das ehrenamtliche Engagement kann sozial, kulturell oder gesellschaftlich sein.
Als Preis stellt der Ortsbeirat 500 Euro bereit. Die Präsentation der jeweils ausgezeichneten Ideen, Projekte und Initiativen und die Verleihung des Preises erfolgt beim Neujahrsempfang des Ortsbeirates am 16. Februar 2016.
Über die Preisvergabe entscheidet eine Jury. Vorschläge für den Stadtteilpreis werden bis 31. Dezember entgegengenommen im Büro der Stadtverordnetenversammlung, Bethmannstraße 3, oder an ortsbeiraete@stadt-frankfurt.de, Stichwort „Stadtteilpreis OBR 7“. Die Themen können Wohnen, Kultur, Freizeit, Sport betreffen, Mobilität, Verkehrsplanung, Ökologie, Integration, Inklusion, Bildung, berufliche Qualifizierung, Kinder- oder Jugendförderung, Seniorenarbeit, Gleichberechtigung, Gesundheit oder Stadtteilgeschichte.

Dienstag, 24. November 2015

Haus- und Hof-Flohmarkt in Rödelheim auch im nächsten Jahr geplant



Im April dieses Jahres gab es die erfolgreiche Premiere des Haus- Und Hof-Flohmarktes in Rödelheim. Orange-farbene Luftballons verwiesen auf mehr als 100 Flohmarktstände  überall in  Rödelheim, jeweils  aufgebaut  im eigenen Hof oder Garten, vor der Garage oder vor dem Haus. Manche Nachbarinnen und Nachbarn bildeten  sogar eine  Flohmarkt-Gemeinschaft. Überflüssiges aus dem eigenen Haushalt aussortieren, vor dem eigenen Haus an einem Stand präsentieren und als neues Eigentum an die Besucher und Nachbarn günstig abgeben – das war die Idee des stadtteilweiten Haus- und Hof-Flohmarktes.
In einer ersten Vorbereitungsrunde wurde nun die Fortführung der Aktion im nächsten Jahr festgelegt.  Der nächste Haus-und Hof-Flohmarkt soll am Sonntag, dem 24. April 2016 stattfinden. Im Herbst wird es dann eine weitere Aktion am Sonntag, dem 9. Oktober geben. Die Vorbereitungsgruppe trifft sich wieder im März. Wer sich an der Vorbereitung noch beteiligen will, kann sich beim Quartiersmanagements Rödelheim-West, Nachbarschaftsbüro, Westerbachstraße 29, Tel. 93490218 melden.

Mittwoch, 18. November 2015

Bahnhofsbeet: Verlängerung des Pflegevertrags auf der Tagesordnung des Ortsbeirats

Foto: H-J Haase
Rödelheim. Der Pflegevertrag für die Projektgruppe „Bahnhofsgrün“ ist einer der Tagesordungspunkte des Ortsbeirats 7, der Dienstag, 1. Dezember, 19.30 Uhr, Gemeindesaal der kath. Kirchengemeinde St. Anna, Am Hohen Weg 19, wieder einmal tagt. Im vergangenenJahr hatte der Ortsbeirat zunächst für ein Jahr das Mandat zur Pflege des Grüns übertragen. Vorangegangen waren lange und hitzige Diskussionen. Vor allem aus den Reihen der CDU war immer wieder gefordert worden, die Pflege und Bepflanzung vom Grünflächenamt der Stadt übernehmen zu lassen. Wäre man diesem Weg gefolgt, würde nun triste Bodendecker das Beet zwar begrünen, jedoch wenig Leben einhauchen.
Was die Projektgruppe binnen eines Jahres aus dem Bahnhofsboden gestampft hat, kann sich dagegen mehr als sehen lassen. Ein richtige Beet wurde angelegt, mit kleinen Bruchsteinmauern und einer bunten, achwechslungsreichen und vor allem standortgerechten Bepflanzung. Das ist in so fern sichtig, als dass bei der Umgestaltung des Baruch-Baschwitz-Platzes - neben den vergessenen öffentlichen Toiletten - auch nicht an einen Wasseranschluss gedacht wurde, um das Beet wässern zu können. Was bei dem Beet, das mit extremen Bedingungen (Hitze, Trockenheit) klarkommen muss, jedoch nicht unwichtig ist - soll dort dauerhaft etwas wachsen. In der Rödelheimer Bevölkerung und auch bei reisenden kommt das geschaffene Biotop inzwischen jedenfalls bestens an.
Die Entscheidung, der Gruppe die Pflege des Beets zu übertragen, dürften inzwischen aber selbst die kritischsten Stimmen eingesehen haben, weshalb eine Verlängerung des Vertrags eingentlich nur eine Formasache sein dürfte. Denn sechs Gruppierungen des Ortsbeirats haben das Thema auf die Tagesordnung gehoben (TOP 14).
Ein weiterer Grund, der für die Verlängerung spricht: Est Anfang des Jahres war die Projektgruppe - gemeinsam mit zwei anderen Gruppierungen - mit dem Stadtteilpreis des Ortsbeirats ausgezeichnet worden. Auch vor diesem Hintergrund wäre es wenig nachvollziehbar, den Vertrag nicht zu verlängern. 

Sonntag, 15. November 2015

Rückblick zur vierten Weingarage und subjektive Zwischenbilanz nach einem Jahr

Rödelheim. Bislang kannte ich, kannten wohl die meisten von uns, den Terrorismus Gott sei dank nur aus dem Fernsehen oder der Zeitung. Doch mit den Anschlägen von Paris ist der verdammte Terrorismus auch ein Stück weit hier bei uns in Rödelheim angekommen. Plötzlich ist die sinnlose Gewalt keine abstrakte Bedrohung, sondern betrifft uns konkret - wenn auch nur mittelbar.

So stand am Samstagmorgen mein Weingaragenkollege Wolfgang Zimmermann vor der Türe. "Ich hab da ein Problem", sagte er schmal. "Was ist los?" fragte ich, "Auto kaputt, Saumagen vergessen?" Es konnte doch eigentlich nichts Schlimmes sein. "Habt ihr noch keine Nachrichten gehört?" fragte er zurück. "Ich muss nach Paris." Drei Stunden später saß er im Flieger. Die verschissenen Terroristen hatten es tatsächlich geschafft, ein Stück weit die Weingarage zu sprengen.

Angesichts von 130 Toten erscheint das wie ein Luxusproblem. Ist es auch, zumal solche Einsätze zum Journalistenleben gehören und außerdem seine Frau Jeanette und Hanitra und Sven Gunkel einsprangen und die vierte Weingarage souverän runterspielten, wie alte Hasen. Der plötzliche Ausfall geriet unfreiwillig zur Generalprobe.

Denn die vierte Weingarage war - zumindest in der bekannten und bewährten Form im Duo Zimmermann/Nöthen wird die kommenden drei Jahre pausieren müssen. Grund ist, dass wir, die Nöthens uns demnächst für drei Jahre nach Brasilien aufmachen, in kultureller Mission - missao cultural, wie es im Visum heißt. Wiederkehr nicht nur angepeilt, sondern garantiert. Aber es sieht echt so aus, als könnte es auch ohne uns funktionieren. Wäre natürlich sehr cool im Internet über die nächsten Weingaragen zu lesen.

Danke auch an alle, die trotzdem gekommen sind am Samstag. Angesichts der Nachrichtenlage hätte man fragen können: Warum sagen die das Fest nicht ab? Und die Frage wäre nicht einmal dumm gewesen. Aber daran haben wir nie gedacht. Was würde es bringen? Wem wäre damit geholfen? Angst und Vorurteile entstehen aus Unwissenheit und Anonymität.

Die Anonymität des Großsstadtlebens gilt ja fast als sprichwörtlich. Diese hier in unserem Stadtteil ein wenig aufzubrechen war ja eine Idee, es mit einem Nachbarschaftsfest wie der Weingarage zu versuchen. Und es funktionierte. Menschen von einem bis weit in ihren 80er Labensjahren kamen viermal zuammen, standen beisammen, unterhielten sich - vergaßen vielleicht auch für ein paar Minuten die Alltagssorgen.

Aus manchen vorher Unbekannten wurden Dauergeste, wurden Freunde. Und immer wieder neue Gesichter kamen hinzu.Teilweise traf ich auf Leute, die nur drei Häuser weiter wohnen, die ich in 13 Jahren Rödelheim noch nie gesehen hatte. Rödelheim ein Dorf? In vieler Hinsicht ja. Aber Dörfer brauchen Marktplätze, wo sich die Menschen begegnen können. Ein solcher Marktplatz sollte die Weingarage sein. ein solcher Marktplatz, ein kleiner, wurde die Weingarage. Und das finde ich besonders toll. Plötzlich kennt man sich, grüßt sich und achtet aufeinander. Für mich die wertvollste Erkenntnis der vergangenen vier Ausgaben.

Angst und Vorurteile schüren Hass. Hass auf alles Fremde, Hass der in letzter Zeit viel zu oft und zu häufig durch die Straßen wabert. In den letzten Wochen und Monaten  kommt mir oft der Text des Liedes Kristallnaach der Band Bap in den Sinn. Darin heißt es: "Doch die alles, was anders ist, stört,
die mit dem Strom schwimmen, wie es sich gehört, für die Schwule Verbrecher sind, Ausländer Aussatz sind, brauchen wer, der sie verführt." Und etwas weiter: "Währenddessen, am Marktplatz vielleicht, unmaskiert, heute mit einem wahren Gesicht, sammelt Steine, schleift das Messer,
auf die, die schon verpetzt, probt der Lynch-Mob für das jüngste Gericht. Es riecht nach Kristallnaach." Und die Bilder der Pegida-Aufmärsche in Dresden liefern allmontaglich den Videoclip zum Text.

In diesen düsteren Zeiten haben sich in Rödelheim - schon lange vorher eingentlich - Menschen zusammengefunden, die nicht nur stumm abwarten, sondern Rassisten und Faschisten aktiv die stirn bietet. Ganz plakativ: "Rödelheim - Stadtteil gegen Rassismus" steht es seit vergangenem Freitag an jeder Ecke des Stadtteils. In Liverpool übrigens wählte man weniger gewählte Worte: "Rasists fuck off" heißt es an der Merseyside.

Käme jemand auf die Idee speziell Liverpool  als Stadt mit einem Rassismusproblem zu sehen? Genau diese Argumentation führten zuletzt immer die zu Felde, denen die Schilderaktion ein Dorn im Auge ist, die sie am liebsten verboten sähen. Man könnte ja schlafende Hunde wecken und suggerieren, Rödelheim habe ein Rassismusproblem. Für mich signalisieren die Schilder eher: Hier werden braune Sprüche nicht geduldet, wird denen übers Maul gefahren, die versuchen aufzuhetzen, zu verführen und ihre braune Soße ungefragt abzusondern. Und genauso wird die Aktion auch über die Grenzen des Stadtteils hinaus wahrgenommen. Übrigens auch fraktionsübergreifend in der Frankfurter Stadtspitze.

Es sieht so aus als würde es immer wichtiger, aktiv zu werden, nicht mehr abzuwarten, Farbe zu bekennen, sich der Hetze entgegenzustellen. Oft genügt es ja schon einfach einen Spruch dagegenzusetzen, um für klare Verhältnisse zu sorgen. Das geschieht unter anderem Tag für Tag an den Ortseingängen. Und wer das immer noch nicht als sinnvoll erachtet, dem empfehle ich einen ausführlichen Blick in die Nachrichten-Mediathek von ARD und ZDF der letzten drei Tage. Denn der hat offensichtlich den Knall noch immer nicht gehört.







Dienstag, 10. November 2015

Die Gruppe „Bahnhofsgrün“ präsentiert als Pflanze des Monats November: Oregano

Oregano, Dost oder Wilder Majoran (Origanum vulgare) aus der Familie der Lippenblütler wächst mehrjährig und kann bis zu 70 cm hoch werden.
Charakteristisch ist ihr ausge-prägter herb aromatischer Duft und Geschmack. Die zahlreichen weißen bis zartrosafarbenen Blüten entwickeln sich zwischen Juli und September und werden gern von Honigbienen, aber auch Schwebfliegen und Hummeln besucht. Oregano bevorzugt warme Standorte auf kalk- haltigem Untergrund. Oregano ist ein sehr bekanntes Gewürzkraut, welches in unserer Küche etwa seit dem 17./ 18. Jahrhundert verwendet wird. Als Heilkraut ist Oregano seit dem Mittelalter bekannt, wo die Pflanze als wichtige Hexenabwehrpflanze angesehen wurde und vor dem Teufel schützen sollte.
Haben Sie Interesse mitzugestalten? Die Gruppe „Bahnhofsgrün“ trifft sich an jedem ersten Mittwoch im Monat um 17 Uhr am „Bahnhofsgrün“ (bei gutem Wetter), sonst im Nachbarschaftsbüro Rödelheim-West, Westerbachstr. 29. Nächstes Treffen: 02. Dezember 2015

Montag, 9. November 2015

Großes Fest: Stadtteil gegen Rassismus

Rödelheim.

Wir ließen zu

In Rödelheim gibt es in diesen Tagen drei Ereignisse, die nebeneinander begangen werden und doch in engem Zusammenhang stehen:

Am 6.November wurde der Grundriss der durch das Pogrom 1938 geschändeten und als Gebetsort zerstörten Synagoge unter Federführung des Heimat-und Geschichtsvereins wieder sichtbar gemacht. In einigen der kurzen Ansprachen wurde dabei auf die Flüchtlinge verwiesen, die heute um Asyl bitten. Die Namen der ermordeten Rödelheimer Nachbarn, die nicht mehr fliehen konnten, wurden von Vertretern der Friedensgruppen genannt, bei jedem Einzelnen eingeleitet mit dem Rödelheimer Schuldbekenntnis, wie es auf dem Mahnmal eingraviert ist: „Wir ließen zu“.

Zwei Tage später, bei der jährlichen Gedenkfeier zur Pogromnacht, wurde diese Botschaft eindringlich auf die Gegenwart bezogen: „Wir dürfen nie mehr zulassen“. Das wurde auch konkret benannt in Bezug auf die gegenwärtigen Abschiebungen der zweiten großen Opfergruppe der nationalsozialistischen Gewalt, der Sinti und Roma in ihre angeblich sichere „Heimat“ und in Bezug auf rechtsradikale Brandstifter aus der Mitte der Gesellschaft (auch der Rödelheimer) sowie auf eine Politik, die dafür den Boden bereitet.

WiR Willkommen in Rödelheim

Nicht weit von diesem Ort leben seit ein paar Wochen über 100 Flüchtlinge. Sie sind froh und dankbar für ein warmes Zimmer. Mitglieder der spontan gegründeten Initiative WiR (Willkommen in Rödelheim) versorgten sie bei einem Umsonst-Flohmarkt mit Kleidung und Geschirr. Etwa 20 HelferInnen versuchen die Bedürfnisse der neuen Nachbarn zu erkunden und beraten sich wöchentlich über weitere Angebote.


Wir werden nicht zulassen

Einige von ihnen arbeiten schon lange in der Initiative „Stadtteil gegen Rassismus“ zusammen. Sie wollen die aktuelle Botschaft des Mahnmals im Alltag sichtbar machen durch Straßenschilder, die in alle Himmelsrichtungen zeigen: ‚Stadtteil gegen Rassismus‘. Das soll heißen: „Hier sind wir bemüht, rassistisches Denken und Handeln zu bekämpfen – ggf. auch in uns selbst. Wir meinen, dass sich das Problem nicht durch Verdrängen, Vertuschen, Bagatellisieren und Weißwaschen lösen lässt, sondern durch Benennen, Analysieren, Aufklären und Handeln“


Freitag, der 13. soll ein Glückstag werden.

Drei weitere Ortsschilder werden angebracht und die Bevölkerung zur Teilnahme aufgefordert.

12.30 Uhr Lorscher Straße/Arnoldshainer Straße mit SchülerInnen der Michael-Ende-Schule und Stadtrat Munoz del Rio

16:30 Uhr Westerbachstraße 50/Ecke Gaugrafenstraße, mit Jugendlichen aus dem Projekt RaUM

16.30 Uhr Gang mit der Jugend-Initiative von der ‚Raumstation‘ (Jugendsporthaus auf der Insel) zur Sternbrücke Rödelh. Ldstr. / Ludwig-Landmann-Str, 17.00 Schildmontage,

Wir feiern: ‚Stadtteil gegen Rassismus‘

ab 18.00 Benefiz- für die Flüchtlinge im Saal der Cyriakusgemeinde
Stadtrat Munoz del Rio überbringt die Grüße des Oberbürgermeisters
Bernd Mesovic von pro asyl regt zum Nachdenken über die Widersprüche in Gesellschaft und Politik gegenüber den Flüchtlingen an.
Für festliche Stimmung sorgen Musiker vom Stadtteil bis zur Bundespreisträgerin; von klassischen Klängen der jungen, virtuosen Geigerin über unterhaltsame Chansons einer Jazz-Solistin und feuriger Klaviermusik bis zur afrikanischen Trommelsession; der Kinderzirkus Zarakali dreht am Rad und der DJ aus der Raumstation an den Scheiben.

Als special guests werden die Rödelheimer Neubürger begrüßt. Vielleicht gibt es spontane Programmbeiträge.


Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten Sorgen macht den Veranstaltern noch die Versorgung der Gäste am Büffet. Damit die Benefiz-Veranstaltung auch einen Erlös erbringt, wird um Beiträge zum Büffet gebeten. Am liebsten gut und viel von einer Speise (ohne Deko). Die Vielfalt ergibt sich aus der Kombination auf bunten Tellern. Danke!

Sonntag, 8. November 2015

Westerbach Höfe - Bau von 80 Eigentumswohnungen beginnt


In Rödelheim wird weiter gebaut. Zwischen Westerbachstraße und Strubbergstraße baut der Projektentwickler Communis rund 80 Eigentumswohnungen. "Westerbach Höfe" nennt er das neu entstehende Quartier. Der Verkauf hat an diesem Wochenende begonnen.

Die Wohnungen sind zwischen zwei und fünf Zimmern groß, im Quadratmetern ausgedrückt zwischen etwa 60 und 145. Geplant sind zwei sechsgeschossige Blocks zur Westerbachstraße hin sowie fünf viergeschossige, leicht gegeneinander versetzt stehende entlang der Strubbergstraße. Außerdem soll eine Kita entstehen.

Im Schnitt um die 3.500 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche kosten die Wohnungen im Schnitt– ein gutes Stück günstiger als die geplanten Wohnungen beispielsweise in der Fuchstanzstraße. Pro Wohneinheit kommt noch ein Tiefgaragenstellplatz hinzu. Kostenpunkt um die 20.000 Euro. 

Wer also eine Wohnung im 3. OG in einem der fünf kleineren Blöcke (7. Einheiten) kaufen möchte, muss hierfür 645.900 Euro hinblättern, mit Tiefgaragenplatz 656.900 Euro zuzüglich Nebenkosten, also 6,5% Grunderwerbsteuer. Ein Teil der Wohnungen sind als Erbpachtwohnungen erhältlich. Den Vertrieb hat die Firma Select Immobilien übernommen.

Communis ist in Rödelheim kein unbekanntes Unternehmen. Seit diesem Jahr baut sie im Rödelheimer Bahnweg Eigentumswohnungen. Die bauliche Leistung wird von der Firma Jöst erbracht.

Montag, 2. November 2015

Kostenloses Wlan im Vereinsringhaus


Rödelheim. Im Vereinsringhaus kann man ab sofort drahtlos und frei zugänglich im Netz surfen. Über ein sogenanntes Freifunk-Netz können sich Gäste ohne Passwort und zeitliche Begrenzung in ein freies Wlan-Netz einwählen. Gäste und Besucher können sich über das Netzwerk „ffm.freifunk.net“ via Wlan ins Internet einwählen. Der Zugang ist frei, ein Passwort ist nicht nötig.

Montag, 26. Oktober 2015

Dehner Gartencenter ist jetzt fertig renoviert

Neustart in Frankfurt-Rödelheim: Nach siebenmonatiger Umbauzeit wird das Dehner Gartencenter ab 5. November wiedereröffnet. Die ehemalige Baumschule Wirtz & Eicke firmiert seit März unter dem Dach des bayerischen Familienunternehmens und wurde seitdem umfassend renoviert. Mit überdachter Verkaufsfläche sowie neuem, Glasgewächshaus. Die traditionsreiche Baumschule auf rund 8.000 Quadratmetern blieb erhalten.

Darüber hinaus realisiert Dehner in Frankfurt zahlreicheeinige Neuerungen im Bereich Cross-Channel-Marketing. Vor Ort haben die Kunden die Möglichkeit, über bedienungsfreundliche Terminals im gesamten Markt auf den Dehner Online-Shop zuzugreifen und eine vergrößerte Sortimentsauswahl zu entdecken. Außerdem bietet Dehner dank multimedialer Ladengestaltung einen weiteren Service: Neben  Informations-Elementen, die als „virtuelle Regalverlängerung“ dienen, helfen digitale Wegweiser und ein  Kundenleitsystem bei der Orientierung im Gartencenter. 26 Mitarbeiter hat das Gartencenter nun.

Ein absolutes Novum am Standort ist der Dehner Zoo mit Tiernahrung, Pflegeprodukten und Zubehör aber auch lebenden Haustieren.

Samstag, 10. Oktober 2015

Paketzentrum in der Eschborner Landstraße ist nun in Betrieb

Rödelheim. Im Vorfeld wurde viel diskutiert über das geplante Zustellzentrum der Post in der Eschborner Landstraße. Eine starke Verkehrszunehme durch Lieferfahrzeuge wurde immer wieder befürchtet.  Jetzt wird sich in der Praxis zeigen, ob die Bedürchtungen berechtigt waren. Nun wurde die mechanisierte Zustellbasis („MechZB“) in Frankfurt-Rödelheim offiziell in Betrieb genommen. Die neue Zustellbasis in der Eschborner Landstraße 143 - 157 ist laut Post die erste dieses Typs in Frankfurt. Mit der Inbetriebnahme der neuen MechZB reagiert das Unternehmen auf das rasant steigende Paketaufkommen und ergänzt seine beiden bestehenden Frankfurter Zustellbasen in Höchst und Fechenheim um einen zusätzlichen Standort.
Die MechZB  ist eine von 53 mechanisierten Zustellbasen, die die Deutsche Post im gesamten Bundesgebiet realisiert hat. Im Dezember 2012 wurde die bundesweit erste Zustellbasis dieses Typs in Braunschweig in Betrieb genommen. Ende April 2014 startete in Ginsheim-Gustavsburg die erste MechZB Hessens. Heute gibt es hessenweit bereits fünf solcher Zustellbasen: in Ginsheim-Gustavsburg, Darmstadt, Hanau, Kassel – und in Frankfurt-Rödelheim. Eine weitere MechZB wird gerade in Hattersheim gebaut. Die mechanisierten Zustellbasen sind neben den Paketzentren eine zweite wichtige Säule des bundesweiten Paketkonzepts der Deutschen Post DHL, in das der Konzern nach eigenen Angaben rund 750 Millionen Euro investiert hat.
Das gesamte Areal umfasst rund 30500 Quadratmeter Fläche und die Halle etwa 8000 Quadratmeter. Im Innern ordnet die eingebaute Verteilanlage automatisch die Sendungen dem entsprechenden Zusteller in Kastenrutschen zu. Jede dieser Rutschen fasst bis zu 200 Sendungen. „Was in den bisher üblichen Zustellbasen per Hand erledigt wird, geschieht in Rödelheim jetzt automatisch“, betont Stefan Decher. 120 Mitarbeiter versorgen von dem neuen Standort aus Kunden in Frankfurt mit Paketen und Päckchen.

Freitag, 9. Oktober 2015

Rödelheimer Musiknacht 2016



Publikum bei Raccoon am Blauen Steg, Mai 2015 (Foto:Oeser)
Erstes Treffen zur Planung am 16. November 2015 um 19.30 Uhr
In der Auswertungsrunde der diesjährigen Rödelheimer Musiknacht wurde die Fortführung des Projektes verabredet. Somit wird das beliebte Event auch im nächsten Frühjahr den Stadtteil wieder in das „Swinging Rödelheim“ verwandeln.
Geplant ist wieder eine Stadtteilveranstaltung mit einem breiten musikalischen Spektrum  - von Klassik über Punk, Chöre, Blues, Jazz, Folk bis hin zu Orgel, DJ oder Tango - und mit unterschiedlichen Bühnen bei Vereinen und Gewerbebetrieben, in Privaträumen und sozialen Institutionen. Wie in den Vorjahren geht es dabei um eine nicht-kommerzielle Stadtteilveranstaltung, die von aktiven Rödelheimer Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit dem Quartiersmanagement der Diakonie Frankfurt auf die Beine gestellt wird.
Alle, die einen Bezug zum Stadtteil Rödelheim haben und  sich an der nächsten Musiknacht beteiligen möchten, sei es als Musiker, Gastgeber, Helfer, oder Sponsoren sind zu einem ersten Treffen im Nachbarschaftsbüro eingeladen. Bei dem ersten Vorbereitungstreffen am 16. November 2015 um 19.30 Uhr im Nachbarschaftsbüro in der Westerbachstraße 29 wird auch über Konzeption und den Organisationsplan des Events gesprochen werden.
Mehr Infos auf der Homepage zur Rödelheimer Musiknacht: http://roedelheimer-musiknacht.de.
Termin: 16. November 2015, 19.30 Uhr
Ort: Nachbarschaftsbüro, Westerbachstr. 29, Rödelheim-West
Kontakt: Nachbarschaftsbüro, Westerbachstraße 29, Tel. 93490218,
E-Mail: roedelheim-west@frankfurt-sozialestadt.de

Main-Papyrus sucht Nachfolger als Streitschlichter

Rödelheim. Neuigkeiten in Sachen Main-Papyrus. Nachdem das Geschäft wochenlang geschlossen war, ist jetzt auch klar, warum. Diese Mitteilung erreichte uns nun:


NACHFOLGER GESUCHT -
Wiedereröffnung in neuen Geschäftsräumen

Seit über fünf Jahren gibt es Main-Papyrus als Papeterie – erst kürzlich noch erweitert durch die Buchhandlung.

Aufgrund eines Zerwürfnisses mit dem Vermieter ist der Betrieb momentan unterbrochen und es ist keine konstruktive Lösung in Sicht. Ärgerlich vor allem für all die dankbaren Kunden, die uns sehr am Herzen liegen und den Service geschätzt haben. Leider haben wir momentan keine Möglichkeit, den Betrieb wieder aufzunehmen.

Vielleicht kann ein NACHFOLGER die Sache schlichten, neu regeln oder den eingerichteten Gewerbetrieb an einem anderen Ort mit jungen und erfahrenen Mitarbeitern weiterführen.

Es wäre schade, wenn ein weiterer Laden, der schon an anderer Stelle seit Jahrzehnten bestand jetzt ebenfalls verschwinden würde… Die Hoffnung stirbt zuletzt, diesen Teil des Stadtbilds Rödelheims noch zu erhalten.

Falls Sie einen potentiellen Nachfolger kennen, der den eingerichteten Geschäftsbetrieb in Rödelheim übernehmen möchte oder wenn Sie selbst Interesse haben, melden Sie sich doch einfach kurz per email bei uns.

Ihr Rödelheimer Team

Kontakt:
INFO@MAIN-PAPYRUS.DE
INFO@DER-WEIN-KORB.DE

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Die Gruppe „Bahnhofsgrün“ präsentiert: Pflanze des Monats Oktober: Die SKABIOSEN-FLOCKENBLUME

Die Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa) aus der Familie der Korbblütler wächst mehrjährig und kann, ausgestattet mit einer dicken, holzigen Pfahlwurzel, bis zu 120 cm hoch werden. Die rot-violetten Blüten öffnen sich von Juni bis September. Nachdem die Blüten durch Bienen, Hummeln oder Schmetterlinge bestäubt wurden, entwickeln sich längliche
Nussfrüchte, die durch Ameisen, den Wind oder mit Hilfe von Tieren ausgebreitet werden. Die Skabiosen-Flockenblume wächst bevorzugt auf mäßig trockenen und kalkigen Böden, auf Trockenwiesen und entlang von Wegrändern. Übrigens, der botanische Name Centaurea geht auf einen Zentauren zurück, der mit der verwandten Kornblume (Centaurea cyanus) eine Wunde am Fuße des Helden Achilles geheilt haben soll. 

Haben Sie Interesse mitzugestalten? Die Gruppe „Bahnhofsgrün“ trifft sich an jedem ersten Mittwoch im Monat um 17 Uhr am „Bahnhofsgrün“ (bei gutem Wetter), sonst im Nachbarschaftsbüro Rödelheim-West, Westerbachstr. 29.
Nächstes Treffen: 04. November 2015

Montag, 28. September 2015

Mobilfunk: Wie 1&1 den Begriff Kulanz neu definiert

Foto: Screenshot www.1und1.de
Rödelheim. Auf der Suche nach einem neuen Anbieter für den nächsten Mobilfunkvertrag? Ein Tipp: Nicht nur auf den Preis schauen, sondern auch einen Blick auf den Kundenservice richten. Stichwort: Sonderkündigung und Kulanz.
Bei 1&1 schloss ich im Mai 2014 einen zweijährigen Mobilfunkvertrag ab. 14,99 Euro im Monate für das Netz, 10 Euro für das Telefon, ein HTC One. Mitte 2015 zeichnete sich ab, dass ich Anfang 2016 ins Ausland ziehen muss, ich informierte 1&1, fragte nach der Möglichkeit zur Sonderkündigung - immerhin handelt es sich um höhere Gewalt. Kein Problem, signalisierte man mir, ich solle nur einen Beweis liefern. Ich schickte eine Kopie des Arbeitsvertrags. Ein paar Tage später wurde die Sonderkündigung zum 21. Januar bestätigt - ein Vierteljahr vor dem eigentlichen Vertragsende am 4. Mai. Die Vertragsleistungen würden dann eingestellt, teilte man mir mit.
Am 23. September erhielt ich einen auf 18. September datierten Brief von 1&1. Darin wurde ich aufgefordert das Telefon originalverpackt innerhalb von 10 Tagen zurückzuschicken. Andernfalls würde man mir 379,99 Euro für das Telefon einziehen, das ja nur durch den Vertrag verbilligt gewesen sei. Es taten sich Fragen auf:
Was ist mit den 200 Euro, die ich bis dato für das Telefon bezahlt hatte - würden die verrechnet? Und womit sollte ich von Oktober bis 21. Januar, dem neuen Vertragsende, telefonieren? Da der Brief darüber keinen Aufschluss gab, rief ich die Hotline an am 23. Sepbember, kurz nach 21 Uhr. Das Gespräch wurde von 1&1 aufgezeichnet, dauerte mit einigem hin - und herverbinden runde 25 Minuten.
Bezüglich des Telefons sagte man mir (Frau Wenz), dass keine Verrechnung stattfände. Der frühzeitige Vertragsaustritt handle sich ja um eine "Kulanzleistung" und sie wisse nicht, auf welche Modalitäten man sich geeinigt habe. Klartext: Kommt das Handy nicht pünktlich, sind 380 Euro futsch. Ob denn die bislang gezahlten 200 Euro (20 Monate a 10 Euro) verrechnet würden? Nein, war die Antwort. Heißt: 380 + 200 + 3 Monate Vertrag ohne Telefon a 25 Euro = 655 Euro, die ich aus "Kulanz" zu zahlen hätten.
Würde 1&1 die gezahlten Monate verrechnen (380 - 200 = 180 Euro) bliebe bei drei Monaten ohne Telefon und demnach ohne Nutzungsmöglichkeit des Vertrags, + 75 Euro, ein Minus von 255 Euro. Wohlgemerkt: behielte ich den Vertrag, würden 3 x 25 Euro fällig, also 75 Euro. Genau das habe ich dann auch gemacht: Die Kündigung storniert. Nun liegt das Telefon also 3 Monate stumm in der Schublade.
Kurz drauf erhielt ich eine Mail, die ziemlich zynisch klingt:
Kundennummer: 278262476
Vertrag: 48988277
Sehr geehrter Herr XXX,
schön, dass Sie Ihre Entscheidung überdacht haben und uns weiterhin als Kunde die Treue halten.
Ihre Kündigung für Ihren 1&1 Mobilfunk Vertrag 48988277 haben wir gerne zurückgenommen.
Mit freundlichen Grüßen
Christiane Berndt
--
1&1 Telecom GmbH
Elgendorfer Straße 57
56410 Montabaur
Hauptsitz Montabaur, Amtsgericht Montabaur, HRB 22331
Geschäftsführer: Markus Huhn, Alessandro Nava, Martin Witt

Kleine Anekdote am Rande: 1&1 wirbt ja damit, dass man nach Vertragsabschluss nach einem Tag lostelefonieren könne. Das mag aber nur für das Unternehmen gelten, das den Vertrag gleich scharfschaltet, obwohl die Lieferung und Freischaltung des Geräts rund eine Woche Zeit beanspruchte. Immerhin: Also ich dies monierte, schrieb man mir 6 Euro gut. Aber von sich aus wäre in Monatabaur darauf natürlich niemand gekommen.
 Aus Sicht der Wettbewerbsbehörde Bundesnetzagentur ist daran aus wettbewerbsrechtlicher Sicht nichts zu rütteln. Den Sachverhalt kommentiert man dort so:

"Die Gestaltung der Leistungsangebote unterliegt grundsätzlich dem unternehmerischen Gestaltungsspielraum des Anbieters. Das betrifft insbesondere die Bereiche Produktgestaltung, Kündigung und Rechnungslegung. Der Anbieter veröffentlicht sein Leistungsangebot in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), Leistungsbeschreibungen und Preislisten seines Unternehmens.

Der Abschluss, die Änderung oder die Kündigung von Verträgen beurteilen sich ausschließlich nach zivilrechtlichen Grundsätzen. Dabei obliegt es allein den Zivilgerichten über die Rechtmäßigkeit getroffener vertraglicher Regelungen zu entscheiden."

Gut: Rechtlich mag das alles hinkommen, aber an einem guten, langfristigen Kundenkontakt scheint beim Westerwälder Unternehmen wenig Interesse. Weiß man jetzt.