Donnerstag, 25. August 2011

Das Blog im Fokus des Main Nidda Boten

Rödelheim. Wer unsere Rödelheimer Medienlandschaft aufmerksam verfolgt - soviel ist das ja nicht - und hin und wieder zu Festen geht, kennt den Herrn auf dem Foto natürlich: Horst Winkler ist sein Name, seit 17 Jahren der Mann hinter dem Rödelheimer Zentralorgan, dem "Main Nidda Boten". Und so soll es auch bleiben. "Mit dem MNB gehe ich auch in Rente", sagt der 61-Jährige. Bekannt, wie der sprichwörtliche bunte Hund und sicher eines der Gesichter von Rödelheim  - obwohl er ja im Nordend sein Lager aufgeschlagen hat, wie er verriet.

Aber eigentlich war er ja ins Auguste Oberwinter Haus heute Nachmittag gekommen, um etwas über dieses Blog zu erfahren. Also eigentlich ist Horst Winkler jeden Donnerstagnachmittag dort, schaut sich sein frisches Druckwerk an und genießt dabei eine Cola light. Aber just heute hatten wir uns verabredet. Und das kam so:

Eigentlich war ihm vor einiger Zeit ein Satz sauer aufgestoßen, durch den er sein Wochenblatt angegriffen sah. Das Missverständnis wer jedoch per Mailverkehr schnell ausgeräumt und wir kamen ins plauern über Rödelheim - so von Lokaljournalist zu Lokaljournalist. Da schlug ich vor, er könnte doch auch einmal eine Geschichte über dieses Blog schreiben - schließlich haben wir ja das gleiche im Sinn: informieren, unterhalten und etwas für den Stadtteil tun.


Gesagt, getan. Über eine Stunde haben wir gebabbelt. Was dabei rausgekommen ist, ist in einer der nächsten Ausgaben des Main Nidda Boten zu lesen. Genügend Notizen hat er sich jedenfalls gemacht. In diesem Sinne: War ein netter Plausch, Herr Winkler, gerne mal wieder!

Dienstag, 23. August 2011

Hubschrauber nimmt Dröhntannen-Plantage hopps

Rödelheim. Gut versteckt hinter dicken Büschen und Dornengestrüpp hat die Besatzung eines Polizeihubschraubers am Montagnachmittag gegen 15 Uhr eine große Marihuanaplantage nahe dem Frankfurter Nordwest-Kreuz entdeckt.

Bei einem Kontrollflug waren die fliegenden Beamten auf die nicht zum sonstigen Grün passende Anpflanzung aufmerksam geworden und baten ihre Kollegen von der Autobahnpolizei, sich das Feld genauer anzuschauen. Vor Ort mussten sich die Beamten erst einmal einen Weg durch dichtes Dornengestrüpp bahnen, um bis zu den Pflanzen vorzudringen. Hier sollte sich der erste Verdacht bestätigen, dass es sich um ein gut angelegtes illegales Marihuanafeld handelte.

Unbekannte Täter hatten sich offenbar viel Mühe gegeben und innerhalb des dichten über zwei Meter hohen Buschwerks ein Feld frei geschnitten, das vom Boden aus nicht zu sehen war. Auf der nun freien Fläche setzten sie ihre Marihuanapflanzen. Wie sicher sie sich wohl gefühlt haben, lässt auch der Umstand erkennen, dass sie sämtliche "Gartengeräte" zum Beackern und Düngen der Fläche direkt neben ihrem Feld deponiert hatten. Die Ernte wurde dieses Mal allerdings von Beamten einer technischen Einheit der Bereitschaftspolizei aus Kastell eingefahren.

Insgesamt wurden 34 zum Teil über zwei Meter hohe Pflanzen sichergestellt. Das zuständige Rauschgiftkommissariat hat die Ermittlungen zu den mutmaßlichen "Gärtnern" übernommen.



Samstag, 20. August 2011

Zum leben zu wenig, zum sterben zu viel - Staffetius macht das Anglerheim zu

Rödelheim.  Robert Staffetius, den Rödelheimern besser bekannt als Staff, gibt nach 17 Jahren seinen Job als Wirt des Rödelheimer Anglerheims auf. Ende des Monats ist Schluss. Seinen Pachtvertrag hat der gekündigt, berichtet die Frankfurter Neue Presse.

Offenbar ist die ie Gaststätte direkt an der Nidda einfach unrentabel - obwohl an sich verkehrsgünstig für Ausflügler gelegen. Die soziale Struktur des Umfelds habe sich zum Negativen verändert, bedauert Staffetius. Firmen wie die Börse im Industriehof und die Sparkasse seien zuletzt weggezogen. Durch die Befestigung der Spazierwege entlang der Nidda habe sich die "gemütliche Rast am Niddaufer" wesentlich verändert. Und rücksichtlose Radler würden vorbeirasen und so die Fußgänger vertreiben, heißt es in der FNP. 


Zum Abschied gibt es noch einmal am Mittwoch, 24. August, ab 20 Uhr einen Jazzabend mit der Peter-Feil-Band, auch zu Ehren des kürzlich verstorbenen "Rödelheimer Kulturministers" Heinz Heidekorn, der die Jazzabende und andere kulturelle Veranstaltungen seinerzeit organisierte.Nun ist Anker-Vorsitzender Gregor Asshoff bemüht, einen Nachfolger für Staff zu finden.

Staffetius wird voraussichtlich die Vereinsgaststätte der SG Bockenheim in der Ginnheimer Landstraße übernehmen. Als ARG-Vorsitzender aber bleibt er den Rödelheimern erhalten, zumindest bis zum Ende der Amtszeit 2013.

Donnerstag, 18. August 2011

Nix wie hin: Afrika-Fest im Solmspark

Rödelheim. "Keiner wird vergessen“ – unter diesem Motto steht die mittlerweile 6. Auflage des Afrikanischen Kulturfests im Solmspark Frankfurt, das am morgigen Freitag beginnt und bis Sonntag dauert.

Über den gewohnt abwechslungsreichen Mix aus Musik, Kunst und Kultur hinaus, möchten die Veranstalter mit diesem Motto ein aktives Zeichen für das Gedenken an alle Opfer rechter, rassistischer und staatlicher Gewalt setzen und die Öffentlichkeit über Hintergründe entsprechender Fälle informieren. Zusätzlich sollen dem bei diesem brisanten Thema oft schnell abflauenden medialen Interesse neue Impulse gegeben werden.

Bei der Auftaktveranstaltungen am 19. August  werden Personen von verschiedenen Initiativen, über die Opfer von rassistischer, rechter oder staatlicher Gewalt berichten. Dazu gehören:


•Moctar Bah von der Initiative Oury Jalloh; (Oury Jalloh verbrannte am 7. Januar 2005, an Händen und Füßen gefesselt, in einer Dessauer Polizeizelle - auf einer feuerfesten Matratze).

•ein Sprecher der Initiative im Gedenken an Dieter Eich (am 25. Mai 2000 ermordeten in Berlin-Buch 4 Faschisten im Alter von 17 bis 21 Jahren den Sozialhilfeempfänger Dieter Eich).

•ein Sprecher der Alberto Adriano Initiative (Alberto Adriano wurde am 11.Juni 2000 Opfer rechter Gewalt in Dessau und verstarb drei Tage später an den Folgen).

Neben diesem ernsten Thema dürfen sich Besucher am Samstag, den 20. und Sonntag, den 21. August natürlich auch wieder auf ein lebendiges Treiben im Rödelheimer Solmspark freuen. Ein afrikanischer Markt mit Kunsthandwerk und kulinarischen Spezialitäten, ein Trommel-Workshop, ein tolles Kinderprogramm und viele attraktive Musikbands werden für jede Menge Unterhaltung sorgen. Neben der Live-Bühne gibt es dieses Jahr außerdem erstmals zwei Tage lang eine eigene Partyzone mit Soundsystem-Bühne, an der alle Reggae- und Dancehall-Fans auf ihre Kosten kommen. Dieses Jahr wird bei unserem Afrikanischen Kulturfest Solmspark auch ein Trommelworkshop mit Ismael Seck angeboten.

Menschen zusammenbringen, gemeinsam feiern und das Verständnis zwischen den Kulturen fördern – die Veranstalter wünschen allen Gästen wie immer zwei schöne und erlebnisreiche Tage.

Das komplette Programm zum Fest gibt’s unter:
www.senegal-verein.de/festival





Sonntag, 14. August 2011

Wanted: Ein Hobby

Rödelheim. Eigentlich brauche ich mich über mangelndeBeschäftigung nicht beklagen. Die Arbeit erfüllt mich und was vom Tag übrig bleibt, stecke ich in die Familie. Doch abends, wenn man den Tag soweit niedergerungen hat und man fast schon reflexartig zur Fernbedienung greift, kommt mir doch das Gefühl, dass irgendetwas fehlt: Ein Hobby wäre hübsch. Etwas kreatives, schöpferisches mit einem Selbstzweck.

Gut, man kann jetzt sagen, dieses Blog ist ein Hobby. Ist es auch, aber irgendwie ist es auch nah am Beruf, die Grenzen verschwimmen. Ein Hobby soll ja ablenken, zerstreuen, Kraft geben für die eigentlichen Aufgaben. Je komplexer der Alltag wird, desto weniger Zeit für Zerstreuung bleibt. Früher, als Schüler, lernte ich Saxophon spielen. Fünf Jahre lang ging ich donnerstag zum Unterricht, übte mehr oder weniger fleißig. Doch als die Stunde kam, dass ich das Instrument wieder an die Schule zurückgeben musste (es war nur geliehen), endete auch das. Eine Alternative hätte hergemusst, doch nach der Schule rief der Bund und da war mit musizieren erst mal Essig. Machte ja nix, Kohle war eh knapp und Musik machen kann man ja immer noch. Dachte ich. Die Jahre vergingen. Getan hat sich nix. Und wenn ich überlege, nun abends in den Keller zu gehen und vielleicht dort zu proben und zu tröten - meine Kinder und die Nachbarn würden sich bedanken. Vielleicht was leiseres, eine Gitarre? Mal sehen.

Sport wäre auch nicht schlecht. Früher, als Kind, kickte ich leidenschaftlich. Nach der Schule raus auf den "Sporri" (Sportplatz) und gebolzt bis zum Sonnenuntergang. Später, im Studium versuchte ich es im Verein. Doch zwei Mal Training pro Woche plus 32 Spielsonntage waren einfach zu viel. Ich fand ein paar Parkkicker und war zufrieden. Dann zog ich nach Frankfurt. Das Glück, ein paar Gleichgesinnte zu finden, hatte ich  bisher nicht. Leider. Vielleicht liest dies ja jemand, dem es ähnlich ging. So versuche ich wenigstens, mich hin und wieder zum Joggen aufzuraffen. Das lief mal ganz gut, bis zum Halbmarathon, aber seit die Kinder da sind, ihr wisst schon... Doch etwas für die Gesundheit tun wäre sicher nicht verkehrt.

Briefmarken sammeln? Dafür bin ich zu jung, ein Herbarium - ich muss doch bitten. Aber vielleicht sehe ich auch vor lauter Bäumen den Wald nicht. Vielleicht hat ja jemand einen Tipp für ein kleines nettes Hobbychen, einfach so für abends oder an den Wochenenden, so für zwischendurch halt. Ideen sind herzlich willkommen!

Telefonzelle gesprengt

Bornheim. Auf welche Ideen manche Leute kommen, wenn ihnen langweilig zu sein scheint. Hier waren wohl ein paar Hobbypyromanen am Werk: Bislang unbekannte Täter sprengten am Samstagmorgen, gegen 3.50 Uhr, eine Telefonzelle der Deutschen Telekom AG an der Kettelerallee Ecke Wittelsbacherallee. Hierbei wurde die Zelle vollständig zerstört, Teile davon flogen bis zu 20 m weit. Das mögliche Objekt der Begierde jedoch, der Geldtresor, überstand die Explosion unbeschadet. Obwohl mehrere Anwohner den lauten Knall gehört hatten und auch mehrere Personen davon laufen sahen, hielt es niemand für nötig, die Polizei zu alarmieren. Erst am Samstag, 11.50 Uhr, meldete eine Zeugin dem 6. Revier den Schaden.(Quelle: Polizei)

Dienstag, 2. August 2011

Preslisa: Der King, die Ukulele & ich

Rödelheim. Jedes Ende ist ein Anfang. So ging es auch der Frankfurterin Stefanie Tauber. Vor einigen Jahren knickte sie ihre Schauspielschule – „ich hatte keine Lust mehr auf Schule“ – und kaufte sich eine Ukulele. Entgegen ihrem sonstigen Wesen erzählte sie allen Freunden „Ich habe jetzt eine Ukulele und übe Elvislieder“ – und erntete verstörte Blicke. Das war im Jahr 2003. Seit einiger Zeit sieht das anders aus. Unter dem Namen „Preslisa“ hat sie die CD „Aloha from Neukölln“ veröffentlich – mit Liedern aus Filmen von Elvis Presley.Unterstützung erhält sie dabei übrigens aus Mainz. Ihr Cousin Endie Neumann vertreibt die Platte über sein Label Suppenkazpers Noizeimperium.
Die Leidenschaft für den King hat sie wohl von ihrer Mutter geerbt. Ebenso ihren Künstlernamen. „Elvisa Preslisa, den Spitznamen hatte meine Mutter früher, weil sie ein großer Elvis-Fan war“, erzählt Steffi Tauber, die – wie sollte es anders kommen – die Musik des Kings ebenfalls sehr schätzt. Sie schrieb sogar ihre Magisterarbeit im Fach Amerikanistik über Elvis Presley. Während sie die Arbeit schrieb, liefen die Platten rauf und runter, als Inspirationsquelle sozusagen. Ihr selbst wurden die Schmachtfetzen nicht überdrüssig, wohl aber der Nachbarin. „Einmal stand um 2 Uhr nachts meine Nachbarin vor der Tür und fragte: reicht dir das nicht bald mal?“ Eine Frage, die sie damals wie heute verneint.
Schließlich ist der Mann aus Memphis nicht der einzige Lebensinhalt, auch wenn sie problemlos abendfüllend über ihn referieren könnte. Jedoch weniger wie ein Fan, der sämtliche privaten Daten herunterrasseln könnte und etliche Details vor- und rückwärts wüsste. Vielmehr als jemand, der den King als das sieht was er ist: Ein Musiker, der für die Entwicklung der Popmusik nicht weniger war als unersetzlich. „Ich erkenne aber durchaus auch andere Künstler an“, grenzt sie sich vom gewöhnlichen Hardcore-Fan ab.
31 Filme drehte Presley in seiner Karriere, nahm dafür 237 Songs auf. Wer zwischen 1961 und 1969 den King sehen wollte, musste sich die Filme auf Gedeih und Verderb anschauen. Konzerte oder Tourneen gab es nicht. Die kamen erst nach dem Comeback.
„Einen Großteil der Filmsongs kann man auch in die Tonne kloppen“, sagt Tauber. Etwa, wenn Elvis alen ernstes einen Shrimp besingt. Doch es gibt eben darunter auch viele kleine, fast vergessene Perlen, abseits des „Jailhouse Rock“, die sonst eben verschütt gingen.
Tauber reduziert die Stücke, meist eingespielt mit Orchester und Backgrundchören, auf's Minimum: Die Ukulele und ihre Stimme. So erhalten sie einen völlig anderen Klang. „Deshalb würde ich mich auch eher als Interpretin sehen.“
Ihren musikalischen Werdegang bezeichnet sie als Selbstläufer. Einer Freundin tat sie den Gefallen und sang ihrer ersten fünf eingespielten Lieder in einer Kneipe. „Aber nur, wenn Du mich als Preslisa ankündigst“, hatte sie der Freundin aufgetragen.
Nach der Show kam ein Musiker auf sie zu, von der Band mit dem schönen Namen. „Two Chix and a beer“. „Wir suchen eine Vorband“, hatte er ihr gesagt. Wie das Gespräch weiter verlief, dürfte zu erahnen sein.
Klein sind die Konzerte, doch die Besucher haben ihren Spaß. Jedes Lied wird mit Dias („die habe ich vom Fernseher abfotografiert“) begleitet. Zu jedem Film gibt Stefanie Tauber eine kurze Einleitung – was ihr, dank ihrer Elvis-Wissens alles andere als schwer fällt. „Bei den ersten Konzerten ist mir erst aufgefallen, dass es sich bei allen Liedern um Titel aus Filmen handelt.“ Die Zuschauer fanden's zunehmend lustig, Preslisa entwickelte sich, zunächst in Berlin, zu einem Geheimtipp.
Ob sie weitere CD mit Elvis-Songs einspielt oder gar nur noch diese spielen will? Ein paar Jahre könne sie sich das durchaus vorstellen. Als nächstes wolle sie aber Theater spielen. Ende August steht sie in Marburg auf der Bühne.

http://www.preslisa.de/





Hintergrund:
Weniger wegen seiner Virtuosität an der Ukulele, als vielmehr als Sänger der US-amerikanischen Grunge-Band Pearl Jam hat sich Eddie Vedder in der Vergangenheit einen Namen gemacht. Er veröffentlichte jüngst ein Album Ukulele-Songs.
Es mag nicht wundern, dass eine ganze Reihe der bekanntesten Ukulele-Spielern von Hawaii kommen, der Heimat des Instruments. Ernst Kaai (1881-1961) gilt als einer der Urväter. Er veröffentlichte 1916 das erste Unterrichtsbuch.   
Der Hawaiianer Benny Nawahi (1899-1985) erregte mit einhändigem Spiel Aufsehen. 1935 erblindete er.
Mit Cliff Edwards (1895-1971, „Ukulele Ike“) eroberte das Instrument die USA. Einer seiner größten Hits „When you wigh upon a star“ verkaufte sich 74 Millionen mal. 

Weltweit berühmt wurde der 340 Kilo schwere Israel Bruddah Iz Kamakawiwo'ole mit seinem reggaeartigen Cover von „Somewhere over the rainbow“. Die Version erreichte 2010 die Spitze der deutschen Charts.
In Deutschland greift Entertainer Götz Alsmann in der Sendung „Zimmer frei“ gerne zur Ukulele. Ebenfalls virtuos im Umgang mit der Kleingitarre ist der Kölner Karnevalist Hans Süper. Als Teil des bekannten „Colonia Duetts“ wurde bei ihm das Instrument zum Markenzeichen. Auch Stefan Raab benutzt die kleine Gitarre gerne, allerdings eher als Ulk-Instrument und sehr zum Leidwesen ernsthafter Ukulele-Spieler.