Mittwoch, 14. September 2011

Bahnhof Westseite: Plan hat sich wenig verändert

Rödelheim. Diesen Anblick wird es wohl noch einige Jährchen geben. Zwar soll das Gebiet westlich des Rödelheimer Bahnhofs ein neues Gesicht bekommen, doch wird dies frühestens in drei Jahren der Fall sein. So lange wird es nämlich mindestens dauern, bis der dazugehörige Bebauungsplan 878 rechtskräftig sein wird - und der Investor sein Versprechen wahr machen kann - und will.  Bis dahin, und wahrscheinlich auch darüber hinaus, wird sich für die Anwohner in der Westerbach- und Breitlacher Straße allerdings nicht viel in Sachen Lärmbelästigung durch stehende Busse ändern.

Grund hierfür ist auch, dass der Ortsbeirat 7 beschlossen hat, die Bürger in die Planung zumindest beratend miteinzubeziehen. Im Juni 2010 hatte Antonius Schulze Mönking vom Stadtplanungsamt die ersten Entwürfe für die  Umgestaltung vorgestellt. "Ein Glücksfall" und eine "große Chance" sei es, eine solch große zusammenhängende Fläche neu überplanen zu können, unterstrich er nochmals vorhin (Dienstagabend) beim ersten Bürgertreffen. Bis zum Umbau des Bahnhofs befand sich der Busbahnhof hinter dem Rewe-Markt. Nicht schön, aber durchaus funktionabel und - was viele Anwohner zurzeit vermissen - abgeschirmt vom Motorenlärm.

Interesse hielt sich in Grenzen

Das Interesse der betroffenen Bürger hielt sich jedoch sehr in Grenzen. Vornehmlich Ortsbeiratsmitglieder waren gekommen, dazu vielleicht 10 bis 15 Interessierte. Und die hörten, was an sich schon alles bekannt war. Der Rewe-Markt soll abgerissen werden und dann in Richtung Glashüttener Straße zurückgesetzt neu und vor allem größer gebaut werden. Darauf, sowie im dahinterliegenden Areal sollen Wohnungen und kleine Läden entstehen.Immerhin: Spielhöllen sollen von bornherein ausgeschlossen werden. Ebenso zusätzlicher großflächiger Einzelhandel, der den wenigen Läden in Rödelheim das Leben sonst zu schwer machen könnte. An der südlichen Spitze, dort wo zurzeit die neue Bahnunterführung entsteht, soll ein Bushalteplatz entstehen, für die Busse der Linien 55, 60, 56 uns 252. Mindestens vier Haltepunkte sollen so, längs der Breitlacher Straße angelegt werden. Unmittelbar entlang der Straße sind sechs Taxi-Plätze bislang angedacht.


In Sachen Motorenlärm wird so also voraussichtlich zur bisherigen Situation für die Anwohner wenig ändern. Zumindest, wenn der neue Rewe kommen sollte. Wartepositionen hinter dem Neubau, quasi analog zur bisherigen Situation, konnte Schulze Mönking beinahe schon ausschließen. Diese würden einen 15 Meter breiten Streifen verschlingen. Für einen Supermarkt bliebe da zu wenig Platz.



Lärm wird auf Dauer kaum weniger

Zwar wurden mehrere Modelle durchgespielt, wie die Busse künftig halten und warten sollen - an einer Lösung vor dem Markt, in Längs- oder Querrichtung, dürfte wohl kein Weg vorbei führen. Schuld daran ist auch die alte Marone neben dem jetzigen Rewe-Eingang. Ortsbeirat und Stadtverordnete hatten den Baum unter Schutz gestellt. Nun steht er, zumindest für einige denkbare Alternativen, im Weg. Lediglich Veljko Vucsanovic (CDU) warf die Frage in den Raum. Die vereinzelt sogar Anhänger fand. "Warum macht ihr aus den Baumresten ein heiliges Denkmal?", frage ein weiterer Anwohner. Doch die Diskussion erstickte Ortsvorsteher Christian Wernet mit dem Hinweis auf die Parlamentsbeschlüsse im Keim.

Muss die Marone wirklich bleiben?

Nun gut, allerdings darf man sich schon fragen, wie lange es die olle Marone, immerhin 150 Jahre alt soll sie sein, es noch macht und ob man deshalb bei einem solchen "Jahrhundertprojekt" (Vucsanovic) wie der Bahnhofsumgestaltung kompromisse eingehen sollte.

Was die lärmgeplagten Anwohner besänftigen könnte ist die Tatsache, dass mit der Fertigstellung der Unterführung (demnächst hoffentlich) nicht gleich bündig mit der Umgestaltung begonnen wird. Frühestens könnte der Bebauungsplan offen liegen, ein Jahr später etwa wäre er rechtsgültig. Und ob danach gleich bündig begonnen wird zu bauen, ist auch noch ziemlich offen. Und solange sollen die Busse wieder hinter dem Rewe ihre Halteposition finden. Allerdings dürfte das dann eine Sackgasse sein. Denn mit der neuen Unterführung sieht es  derzeit schwer danach aus, als wäre edas Umfahren des Marktes nicht mehr möglich. Die Vorschläge der Bürger sollen nun noch einmal planerisch überdacht werden. Das nächste Treffen könnte dann in 4 bis 6 Wochen stattfinden.

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