Rödelheim. Manchmal hat eine dröge Ortsbeiratssitzuung durchaus heitere Momente. So auch gestern. Grund war ein Antrag der wiedererstarkten Grünen-Franktion, doch bitte die Sitzordnung zu verändern. Begründung: Weil die stellvertretende Ortsvorsteherin Beatrix Baumann zu weit weg von ihrer Fraktion sitze, und somit kurzfristige Absprachen während der Sitzung nur schwer möglich seien, beantragten die Grünen, die Plätze einnehmen zu dürfen, die bis dato die SPD-Fraktion innehielt.
Für alle, die noch nie dort waren: Die Sitzungsordnung sieht aus, wie ein zum Publikum geöffnetet U. Aus Zuschauersicht sitzen links die Reps, Freien Wähler und die CDU. In der langen Mitte folgt dann die Schriftführerin (seit gestern Maria Schmidt, Glückwunsch, auch!), Ortsvorsteher Christian Wernet (CDU) (seit Jahren räumlich von seiner Fraktion getrennt, bislang ohne erkennbare Nachteile für seine Fraktion) und dessen Stellvertreter. Danach macht der Tisch wieder einen rechten Winkel. Gleich vornean am Quertisch saßen bislang immer die Genossen, nach hinten zum Poblikum hin folgten Farbechte und Grüne.
Diesen Platz am Katzentisch wollten die Grünen abgeben - an die SPD. Die stellte sich etwas bockig an. Nur weil die Grünen jetzt ein gutes Wahlergebnis erzielt hätten, sah Hand-Jürgen Sasse (SPD) keinen Grund, die seit Jahren bewährte Sitzordnung zu ändern. Doch er und seine Fraktion mussten sich dem Votum der Mehrheit (CDU, Freie, Grüne) nach einer Sitzungspause beugen. Und zwar nicht, wie Christian Wernet vorschlagen wollte, zu nächsten Sitzung erst, sonder sofort. Sasse beleidigt: "Nein, das machen wir jetzt sofort." Sprachs, packte seine Unterlagen und zog gen Tischende. Nun ja.
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