Rödelheim. Die Tagesordnungen des Ortsbeirats 7 sind traditionell lang. Mit gleich drei Punkten nimmt der Rödelheimer Bahnhof einmal mehr eine zentrale Rolle ein. Einmal geht es allgemein um die Parksituation rund um den Verkehrsknotenpunkt. Das andere Mal darum, die das Parkhaus im Rödelheimer Parkweg besser einbezogen werden kann. Ein dritter Antrag, eingebracht von der CDU-Fraktion, hat eine ganz andere Stoßrichtung. Darin wird offenbar laut über Videoüberwachung am Rödelheimer Bahnhof nachgedacht.
Ginge es um Vandalismus und Schmierereien in der Unterführung, wäre der Ansatz nachvollziehbar, wenn auch in allererster Linie Angelegenheit des Besitzers, der Bahn nämlich. Doch wie dem Main-Nidda-Boten zu entnehmen war, sorgen sich die Christdemokraten um die Sicherheit auf den Bahnsteigen, nachdem in Bonn neulich ein herrenloser Koffer für Aufregung sorgte. Bei diesem Ansatz kann man sich eigentlich nur fragen, ob das ein vorgezogener Aprilscherz sein soll. Der Rödelheimer Bahnhof im Blickfeld des internationalen Terrosismus? Geht's noch?
Bemerkenswert daran ist nicht nur, dass hier völlig ohne Grund Ängste geschürt werden und das auf eine solch abstruse Art und Weise, dass einem angst und bange werden kann. Man kann doch nicht ernsthaft glauben, dass dies die Argumentation sein soll. Komisch auch: Der Antrag kommt ausgerechnet von Seiten der Fraktion, die ansonsten gerne die Friede-Freude-Eierkochen-Rhetorik benutzt, etwa als es zuletzt darum ging, Schilder mit der Aufschrift "Rödelheim - Stadtteil gegen Rassismus" aufzustellen. Dies untersagte der Ortsbeirat, in dem die CDU die größte Fraktion stellt, mit dem Hinweis "Außenstehende könnten ja dann glauben, Rödelheim hätte ein Rassismusproblem". Ein solches hat es demnach nicht, wohl aber offenbar ein "Terrorismusproblem", oder wie soll man das verstehen? Dieser Vorschlag taugt eigentlich nur als vorgezogene Büttenrede, als ernst gemeinter Vorstoß hat das doch wirklich nichts im Ortsbeirat zu suchen. Wer sich die Debatte dazu anhören will, sollte am Dienstagabend, 21. Januar, 19.30 Uhr, in den Gemeindesaal der Cyriakusgemeinde in der Alexanderstraße kommen.
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