Donnerstag, 10. November 2011

Martinszug: Auofahrer missachtet Absperrung und bezahlt mit dem Außenspiegel

Rödelheim. Das war nun wieder St. Martin. Eigentlich lief alles ganz normal und geordnet: von Kindergarten Kirschbaumweg  über die Breitlacher- und Westerbachstraße wieder zurück zur Kita. Halbe Stunde Laternen und Kindergesang. Wäre da nicht etwas geschehen, was später am Feuer für Diskussionsstoff sorgte und was wohl auch in den kommenden Tagen reichlich Gesprächsstoff liefern wird.


Es war zu einer Rangelei gekommen. Das kam so: Ein rotes Auto hatte sich in der Breitlacher Straße, kurz nach Einmündung des Kirschbaumwegs in den Umzug verirrt. Wie dies passieren konnte, keine Ahnung. Ein Polizeiwagen hatte die Spur deutlich gesperrt. Im Stop-and-Go versuchte sich der Fahrer - er hatte ein Würzburger Kennzeichen - irgendwie durch den Umzug zu schieben. Das missfiel einigen Eltern. Demonstrativ schlossen sie den Riegel vor dem Auto, wollten ihn so offenbar zum Stehenbleiben zwingen. Einige versuchten es im Guten. Riefen dem Fahrer zu: "Hey, das ist ein Martinsumzug, die Straße ist gesperrt", oder "Sie können hier nicht weiterfahren." Der Mann reagierte nicht. Er rollte stur weiter. Dann begannen die Klopfer an die Scheibe, aufs Dach. Danach schon eher Schläge. Nichts. Die Rufe von Draußen wurden deutlich aggressiver. Der Wagen rollte trotzdem weiter.
Inzwischen hatte sich eine kleine Menge am Fahrerfenster versammelt - schimpften, zeterten. Plötzlich ein berstendes Knacken - der Außenspiegel. Der Fahrer schien die Nerven zu verlieren. Er ließ den Motor aufheulen und ließ die Reifen Quietschen. Mütter riefen nun hysterisch nach der Polizei, zwei oder drei Männer rissen die Fahrertüre auf - ich bezweifle, dass sie nur auf eine Diskussion auswaren. Ein befreundeter Vater sagte: "Komm, weg von dem Pack." Recht hat er. Wir gingen. Uns kamen schon Polizisten entgegen.
Den Vorfall hatten wir schon fast vergessen, als am Martinsfeuer offiziell mitgeteilt wurde, dass bei dem "Unfall niemand verletzt worden war".
Unfall? Ich konnte nicht sehen, wie es letztlich ausgegangen ist. Ich bezweifele aber, dass das Auto eine Person berührt hat. Klar, es war eng - beide Seiten hatten sich ordentlich provoziert gefühlt und kurzzeitig die Nerven verloren. Nicht auszudenken was hätte passieren können, hätte der Fahrer richtig die Nerven verloren und wäre wirklich in die Menge gerast. Aber sich gleich als Lynchmob zu gerieren ist doch auch ziemlich daneben. Oder was meint ihr?

4 Kommentare:

Andy Walther hat gesagt…

Tja, wahre Worte - vor allem die letzten Sätze. Denn: "Wer ohne Fehl und Tadel...."!!!

rajko hat gesagt…

Hm, bitte mal klären, wie man langsam nachts durch eine Menge kleiner Kinder zwischen 1 und 6 (Krippen- und Kindergartenkinder) mit einem Auto durchkommt.
Spiegel ab, klar schade, aber auf klare Aufforderungen nicht zu reagieren, hm , wollen wir abstimmen? Übrigens hast Du einen Motor schon mal aufheulen lassen? Dabei wäre es auch möglich mal kurz abzurutschen und ups.....
Beide Kindergärten stimmen sich im Moment ab Anzeige gegen den Fahrer zu erstatten, zumal wohl einer der Väter (des Packs) wohl 'angefahren' worden ist....
Finde nicht, daß man das als Lapalie abtun sollte, auch wenn ich nicht persönlich anwesend war.
Besten Gruß
Rajko

Andreas Nöthen hat gesagt…

Sagt ja niemand, dass man da durchfahren sollte. Das was ich sah war, dass er wirklich im stop-and-go Schritttempo fuhr. Wie beschrieben: Das Verhalten war von beiden Seiten nicht okay. Die Eltern waren zunächst sehr aufreizend und der Spiegel barst, bevor jemandem zu Schaden gekommen sein soll. Das hat sich ziemlich über hochgeschaukelt. Das Spiegelabtreten halte ich auch für reichlich asi. Von daher ist die Anzeige vielleicht richtig. Dumm nur, dass sich die Polizei mit derartigem Scheiß dann rumzuärgern hat.

Andreas Nöthen hat gesagt…

Ach ja: und ich stand ziemlich genau daneben, als es passierte.