Sonntag, 14. August 2011

Wanted: Ein Hobby

Rödelheim. Eigentlich brauche ich mich über mangelndeBeschäftigung nicht beklagen. Die Arbeit erfüllt mich und was vom Tag übrig bleibt, stecke ich in die Familie. Doch abends, wenn man den Tag soweit niedergerungen hat und man fast schon reflexartig zur Fernbedienung greift, kommt mir doch das Gefühl, dass irgendetwas fehlt: Ein Hobby wäre hübsch. Etwas kreatives, schöpferisches mit einem Selbstzweck.

Gut, man kann jetzt sagen, dieses Blog ist ein Hobby. Ist es auch, aber irgendwie ist es auch nah am Beruf, die Grenzen verschwimmen. Ein Hobby soll ja ablenken, zerstreuen, Kraft geben für die eigentlichen Aufgaben. Je komplexer der Alltag wird, desto weniger Zeit für Zerstreuung bleibt. Früher, als Schüler, lernte ich Saxophon spielen. Fünf Jahre lang ging ich donnerstag zum Unterricht, übte mehr oder weniger fleißig. Doch als die Stunde kam, dass ich das Instrument wieder an die Schule zurückgeben musste (es war nur geliehen), endete auch das. Eine Alternative hätte hergemusst, doch nach der Schule rief der Bund und da war mit musizieren erst mal Essig. Machte ja nix, Kohle war eh knapp und Musik machen kann man ja immer noch. Dachte ich. Die Jahre vergingen. Getan hat sich nix. Und wenn ich überlege, nun abends in den Keller zu gehen und vielleicht dort zu proben und zu tröten - meine Kinder und die Nachbarn würden sich bedanken. Vielleicht was leiseres, eine Gitarre? Mal sehen.

Sport wäre auch nicht schlecht. Früher, als Kind, kickte ich leidenschaftlich. Nach der Schule raus auf den "Sporri" (Sportplatz) und gebolzt bis zum Sonnenuntergang. Später, im Studium versuchte ich es im Verein. Doch zwei Mal Training pro Woche plus 32 Spielsonntage waren einfach zu viel. Ich fand ein paar Parkkicker und war zufrieden. Dann zog ich nach Frankfurt. Das Glück, ein paar Gleichgesinnte zu finden, hatte ich  bisher nicht. Leider. Vielleicht liest dies ja jemand, dem es ähnlich ging. So versuche ich wenigstens, mich hin und wieder zum Joggen aufzuraffen. Das lief mal ganz gut, bis zum Halbmarathon, aber seit die Kinder da sind, ihr wisst schon... Doch etwas für die Gesundheit tun wäre sicher nicht verkehrt.

Briefmarken sammeln? Dafür bin ich zu jung, ein Herbarium - ich muss doch bitten. Aber vielleicht sehe ich auch vor lauter Bäumen den Wald nicht. Vielleicht hat ja jemand einen Tipp für ein kleines nettes Hobbychen, einfach so für abends oder an den Wochenenden, so für zwischendurch halt. Ideen sind herzlich willkommen!

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